Radfahren / PSA-Wert / Prostata / Urologe / Vorsorgeuntersuchung

 

Persönlicher Erfahrungsbericht, der Dir u. U. viele Sorgen ersparen kann. Es ist jedoch kein Aufruf zur Vernachlässigung der Vorsorge!

 

Vor eineinhalb Jahren hat ein Urologe bei mir eine Vorsorge-Untersuchung vorgenommen. Eine gute Woche danach bekam ich einen Anruf vom Arzt (KEIN Geidorfer Urologe!) indem er sich äußerst besorgt gab, die wildesten Szenarien in den Raum stellte und mir etliche Nerven kostete.

 

Da ich jedoch noch nie zuvor einen PSA-Wert (Prostata-Tumor-Marker) machen hab lassen hoffte ich einfach, dass dieser Wert eben bei mir hoch ist und nicht eine Veränderung durch einen Krebs zur Ursache hat. Parallel habe ich intensivste Eigen-Recherche angestellt. Dass ich trotzdem durchgehend und immer wieder daran dachte, genervt war, steht außer Frage. Bei meinen Recherchen kam zu Tage, dass durch „mechanische“ Belastung beim Radfahren der Wert erhöht sein kann. Da ich vor dem PSA-Test etliche hundert Kilometer und einige tausend Höhenmeter am Bike unterwegs war, war meine Sorge zwar weiterhin präsent, jedoch abgemildert. Statt nach den Verordneten drei Monaten habe ich zur klareren Beurteilung sechs Monate bis zum nächsten PSA-Test gewartet, - dieser war dann immer noch hoch, doch gerade noch im erlaubten Bereich.

 

Jetzt nach einem weiteren Jahr und fünfmonatiger winterbedingter Radfahr-Abstinenz habe ich den Tumor-Marker bevor ich das erste Mal aufs Rad stieg wieder machen lassen.

Nicht ohne Anspannung ging ich zur Befundbesprechung, und das lag nicht nur an der lieben Geidorfer Doktorin die ich mittlerweile gefunden habe ;-) und siehe da, der PSA-Wert lag exakt mittig in der Range zwischen Minimum und Maximum des Normalen!

 

Also, wollt ihr euch unnötige Sorgen ersparen, niemals nach exzessivem Radfahren zum Urologen!!!

 

Meinem ehemaligen Urologen mache ich zum Vorwurf, dass er erstens nach der Feststellung des hohen Wertes nicht hinterfragt hat ob der Wert eben z.B. durch Radfahren verfälscht sein kann und zweitens, dass er zuerst die Prostata abgetastet hat und erst danach Blut für den PSA-Test abnahm. Dieses Abtasten kann nach meiner Recherche auch schon zur sofortigen Ausschüttung von Stoffen führen die den PSA-Wert verfälschen. Das Blut gehört VOR der Untersuchung abgenommen, Herr Urologe!

Auch Geschlechtsverkehr am Tag/den Tagen vor der Blutabnahme kann den Tumor-Marker erhöhen.

 

Momentan verarbeite ich für mich meinen ehemaligen Urologen, zeitweise mit Glücksgefühlen durch die Klarheit, dass alles in Ordnung ist, zeitweise mit innerer Wut über seine begrenzte Fähigkeit, das sture Interpretieren von Werten, ohne Zusammenhänge zu suchen/finden!

 

Ich hoffe dem einen oder anderen mit dieser Erfahrung Sorgen nehmen zu können, denn für mich war es nur begrenzt witzig.

Aber wie gesagt, das ist nur ein Persönlicher Erfahrungsbericht wie es bei mir war!